Tauchcomputer: Konsole oder Arm?

Die allermeisten Tauchcomputer werden heutzutage am Arm/Handgelenk getragen. Konsolen sind ein wenig aus der Mode gekommen, waren aber mal der letzte Schrei.

Tauchcomputer KonsoleIm Prinzip ist die Idee gut: Du hast Luftverbrauch, Tauchcomputer und Kompass in einem Gerät und in einem Blick. Und hast die Arme frei.

In der Praxis haben aber Konsolen ein paar Nachteile:

Keine Stromlinienförmigkeit

Je mehr Geräte in einer Konsole vereint sind, desto schwerer und größer wird sie.

Dadurch hängt sie nach unten, wo sie vielleicht schöne Korallen zerschlägt oder Sediment aufwirbelt. Außerdem bietet sie zusätzlichen Widerstand, wodurch Deine Stromlinienförmigkeit zum Teufel ist, Du musst Dich mehr anstrengen und verbrauchst mehr Luft. Der Tauchgang ist früher zu Ende.

Retractor für KonsolenDem kann man zwar mit einem Retractor entgegenwirken, dazu befestigst Du ihn an der Konsole und an Deinem Jacket nahe der Schulter.

Die folgenden Probleme sind damit aber nicht gelöst (oder sie werden sogar noch schwieriger, wie beim Kompass ablesen):

Du schaust weniger darauf

Wenn Du auf gute Stromlinienform achtest, hast Du die Konsole entweder wie oben beschrieben an einem Retractor befestigt, oder irgendwo in Dein Jacket gesteckt. Das ist für Deinen Luftverbrauch und die Umwelt super, aber dadurch wird es mühsamer, die Instrumente tatsächlich abzulesen. Und sind wir ehrlich, wenn etwas mühsamer ist, machen wir es weniger. Wenn Du einen guten Trimm hast und waagerecht im Wasser liegst, mit den Armen nach vorne, mußt Du Dich viel bewegen, um Nullzeit und Tiefe abzulesen. Wenn Du Deinen Tauchcomputer am Arm trägst, reicht eine leichte Drehung des Handgelenks.

Der Kompass ist schlecht abzulesen

In der Regel ist die Peillinie bei einem Konsolenkomass entlang der Konsole ausgerichtet. Das heißt, Du musst die Konsole nach Deiner Körperachse ausrichten, wenn Du mit dem Kompass navigieren willst. Dadurch ist der Finimeterschlauch oft zu kurz und wenn Du einen Retractor verwendest, kann der auch noch im Weg sein.

Abhilfe schafft hier den Kompass so zu drehen, dass die Peillinie nach vorne zeigt, wenn Du die Konsole von links schräg vor Dich hälst.

Wie kontrollierst Du Deine Aufstiegsgeschwindigkeit?

Wenn Du mit dem Kopf nach oben aufsteigst, schaust Du nach oben, hast Deinen Inflator in der Hand und hälst Deine rechte Hand als Schutz nach oben. Wenn Du nun Deinen Tauchcomputer an der rechten Hand trägst, hast Du Deine Aufstiegsgeschwindigkeit auch gleich im Blick.

Bei einer Konsole musst Du immer wieder nach unten schauen, was Du beim Aufstieg nicht machen solltest, weil dadurch Deine Atemwege enger werden und expandierende Luft aus der Lunge schlechter entweichen kann.

Fazit

Meiner Meinung nach wiegen die Nachteile einer Konsole deutlich schwerer als die Vorteil (im wörtlichen wie im übertragenen Sinne). Darum würde ich immer zu einem Armcomputer raten. Neuere Modelle sind auch nicht mehr so schwer und klobig wie die alten Tauchcomputer, einige können sogar als Uhr getragen werden.

Für luftintegrierte Tauchcomputer, die nicht über einen Sender, sondern direkt über einen Schlauch mit der Flasche verbunden sind ist eine Konsole natürlich alternativlos.

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